MY CAR, MY DATA – DATEN IN UND AUS DEN FAHRZEUGEN

Nur sektorspezifische Regelung für Fahrzeugdaten sichert fairen Wettbewerb

Vielen von uns ist nicht bewusst, dass in Autos Daten gesammelt und mittlerweile oft auch direkt an den Hersteller gesendet werden. Es handelt sich dabei um Daten bzw. Fehlermeldungen, die von einzelnen Steuergeräten produziert werden – und mittlerweile auch um Informationen zum Fahrverhalten bzw. zu Geopositionen.

Auf EU-Ebene wurde in den vergangenen Jahren versucht, den Umgang und die Zugänglichkeit zu den Fahrzeug- bzw. Mobilitätsdaten zu regeln. Im Data Act, dem neuen Datengesetz, werden der Umgang und die Zugriffsrechte für Daten aus allen vernetzten Geräten festgehalten. Diese Regelungen sind naturgemäß sehr allgemein gehalten, sodass sie für smarte Haushaltsgeräte ebenso wie für Fahrzeuge gelten können. 

Breite Allianz für freien Zugang zu Fahrzeugdaten

Speziell im Bereich der Fahrzeugdaten ist diese Regelung allerdings viel zu unspezifisch: Im Rahmen einer breiten Allianz mit 60 Mobilitätsclubs, Organisationen und Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen (z. B. Versicherungen, Leasing und Fuhrparkmanagement, Reparatur) hat sich der ÖAMTC bereits an die Europäische Kommission gewandt, um im sogenannten EU Data Act auf die Dringlichkeit einer sektorspezifischen Regelung speziell für Fahrzeuge hinzuweisen.

Freier Zugang zu Fahrzeugdaten und damit faire Bedingungen für alle Beteiligten sollen weiterhin möglich sein. Neutrale Stellen könnten den Zugang zu Fahrzeugdaten ermöglichen und sicher verwalten. Eine Initiative, die dies mit sicherheitsrelevanten Daten umsetzt, ist zum Beispiel SERMI (vehiclesermi.eu).

Sichere und transparente Datenverwendung

Die grundsätzlichen Technologien für Data Sharing und Datenweitergabe sind in der EU ja bereits vorhanden: So unterstützen die Initiativen rund um Gaia-X eine sichere und transparente Datenverwendung. Jetzt gilt es, im Sinne der Initiative „my car, my data“, den freien Zugang zu Fahrzeugdaten weiter zu gewährleisten – denn Dienstleister brauchen Zugang zu Funktionen und Ressourcen aus dem Fahrzeug, um ihre Services entsprechend anbieten zu können. Nur dann werden weiterhin konsument:innenfreundliche Preisen möglich sein und nur dann ist fairer Wettbewerb gesichert. Daher setzt sich der ÖAMTC gemeinsam mit anderen europäischen Mobilitätsclubs weiter klar für eine zusätzliche, sektorspezifische Regelung speziell für Fahrzeuge ein.

Susanne Tischmann

CTO

ÖAMTC

About

Susanne Tischmann ist seit Mitte 2017 als CTO im Öamtc (Österreichischer Automobil und Touring Club) tätig. Davor war sie seit 2000 Leiterin des Nothilfe und Informationsservice, wobei diese Verantwortung auch die IT Verantwortung für die Nothilfe des größten Mobilitätsclubs beinhaltete.

Mit der Übernahme der Verantwortung als CTO wurden auch innerhalb der IT strukturelle Änderungen in Richtung agiler Vorgehensweisen, flacher Hierarchien und rascher Entscheidungen umgesetzt.

Im breit gefächerten Mobilitäts- und Serviceangebot des ÖAMTC ist es wichtig, einerseits die Bedürfnisse der Kunden bestmöglich durch Prozesse und verschiedene Werkzeuge zu unterstützen und dabei auch Raum für das Erproben von neuen Möglichkeiten zu schaffen.

 

 

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