PEOPLE & CULTURE. DAS NEUE ARBEITSVERSTÄNDNIS TRIFFT ALLE – WIRKLICH ALLE.

Zumindest dort, wo Menschen arbeiten.

Warum es Sinn macht, sich als CIO oder Führungskraft mit einem neuen Arbeitsverständnis auseinanderzusetzen

Nicht einmal, wenn die Entwicklung sich errechnen lässt und damit gefühlt vorhersehbar scheint, wie es beim demografischen Wandel der Fall ist, lassen sich Auswirkungen vollständig aufzählen. Und noch weniger gibt es einen Blueprint, wie Unternehmen damit bestmöglich umgehen sollen. Es gilt, Fragen zu beantworten wie „Was bedeutet der Arbeitskräftemangel für uns?“, „Wie sollen mehrere Generationen in einer Organisation geführt werden?“ oder „Wie wird man den Anforderungen der GenZ gerecht?“

Die neue Arbeitswelt bringt jedoch auch Entwicklungen, die nicht vorhersehbar sind. Denn wer hätte sich noch vor ein paar Jahren mit Productivity Paranoia auseinandergesetzt?

Nach dem Microsoft Work Trend Index (https://www.microsoft.com/en-us/worklab/work-trend-index/hybrid-work-is-just-work) haben 80% deutscher Führungskräfte die Sorge, dass ihre Mitarbeiter:innen im Home Office nicht produktiv sind. Die Folge ist ein Boom von Überwachungstools, mit denen Führungskräfte die Online-Aktivitäten ihrer Teams verfolgen können – bis hin zur Cursorbewegung. Die kontraproduktive Auswirkung davon ist, dass Mausbeweger entwickelt wurden und zum Einsatz kommen. Noch einfacher kann Aktivität durch ein laufendes (und stummes) YouTube-Video simuliert werden.

Diese oder ähnliche Entwicklungen wird kein(e) Unternehmer:in hilfreich finden.

Wie kann es also gelingen, die große Chance, die in der neuen Arbeitswelt steckt, zu nutzen?

Der Aufbruch in ein neues Arbeitsverständnis kommt um die Auseinandersetzung „Vertrauen oder Kontrolle“ nicht aus. Bei der Allianz Versicherungs-AG sind die flexiblen Arbeitszeiten ein fixer Bestandteil des hybriden Arbeitens. Doch das ist nur der halbe Teil der Miete. Tatsächlich ist das neue Arbeiten ein Denkmodell, eine Haltung, wie man gemeinsam zusammenarbeitet. Dabei kann die Orientierung “so viel Individualisierung und Flexibilität wie möglich und Standardisierung wie nötig” hilfreich sein. Damit zollen Unternehmen nicht nur dem Megatrend der Individualisierung (Vgl. Matthias Horx, „Zukunftsreport 2023“, S. 51) ihren Tribut, sondern kann das auch eine Entscheidungshilfe sein, wenn Vereinbarungen der Zusammenarbeit definiert werden.

Mit den nachfolgenden Fragen, die die wichtigsten New Work Konzepte umreißen, können Sie einen Selbsttest für Ihr Unternehmen machen.

Auf einer Skala von 1 – 10: Wie zufrieden sind Sie in Ihrem Unternehmen mit den folgenden Bereichen (10 = sehr zufrieden):

  • Dezentrales Arbeiten: Wie gut unterstützen die technischen Tools das dezentrale Arbeiten? Gibt es ein Regelwerk, wer wie oft im Home Office arbeitet?
  • Community Building: Wie gut gelingt es in Ihrem Unternehmen, ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen? Welche Maßnahmen setzen Sie? Wie stark fühlen Sie sich an Ihr Unternehmen gebunden?
  • Selbständiges Arbeiten: Wie stark ist die Arbeitskultur durch Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortung geprägt? Es gibt einen Unterschied von selbstbestimmt und selbstüberlassen.
  • Work-Life-Blending: Wie viel Freiheit besteht, um sich die eigene Arbeitszeit frei und selbst einzuteilen? Die Grenze von Arbeits- und Freizeit verschwimmt. Es gibt eine Zeit, die gilt es, wertzuschätzen, und zwar für den Arbeitgeber. Das bedeutet aber auch, dass dafür der/die Arbeitnehmer:in verantwortungsvoll mit der Zeit umzugehen hat.

Die Arbeitswelt von heute ist die gute alte Zeit von morgen. Zeit ist kostbar, also gestalten wir sie mit Zuversicht und im gegenseitigen Austausch.

Mit meinen Beiträgen möchte ich einen Diskussionsbeitrag leisten. Ich möchte mit Ihnen in den Dialog gehen. Meine Perspektiven und Einschätzungen sind kein abgeschlossenes Ergebnis, sondern im Gegenteil der Beginn einer Auseinandersetzung mit der entscheidenden Frage, die mich treibt: Welche Rahmenbedingungen braucht es für Arbeitsmodelle von morgen?

Nina Bügler

HR People Team Lead

Allianz Elementar Versicherung

About

Welche Rahmenbedingungen braucht es für Arbeitsmodelle von morgen? Das ist die übergeordnete Frage, die Nina Bügler antreibt. Sie lebt selbst ihr sehr individuelles Arbeits- und Lebensmodell und ist HR Führungskraft in einem Konzern (Allianz Versicherung), Unternehmerin im Nebenberuf (www.dieumsetzerinnen.at), Laienrichterin am ASG, Coach und Beraterin und allem voran Ehefrau und Mutter. Ihre jahrelange Führungserfahrung in den unterschiedlichen HR-Bereichen (zB Recruiting, Talent Management und Training) brachten ihr einen Werkzeug- und Methodenkoffer für Team-Performance. Die Tätigkeiten in unterschiedlichen Unternehmensberatungen haben sie Fokus, Effizienz und Produktivität gelehrt.
Ein Studium der Betriebswirtschaftslehre und ein Studium zu Personalmanagement und Arbeitsrecht bilden ihr Fundament.

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